In einer weiteren Mitarbeitswoche haben wir auf unserem Nordacker eine dritte Baum- und Strauchreihe gepflanzt und zum Schutz vor dem Rehwild gut eingezäunt.
Gepflanzt wurden 25 Bäume und 240 Sträucher auf einem 200m langen Streifen. Für die Pflanzungen hat unser Agroforst-Team mit den sehr motivierten Helfer*innen 10 t Kompost und 5,6 m³ Pflanzenkohle in den Boden gebracht. Nach dem Prinzip des Dynamischen Agroforts wird eine Vielfalt von unterschiedlichen Gehölzen eingebracht: Pionierbaumarten und Klimaxbaumarten, kombiniert mit verschiedenen Sträuchern.
Nun werden dort Walnuss, Esskastanie, Apfel, Birne, Pflaume, Essbare Eberesche, Hasel, Feldahorn, Honigbeere, Hagebutte, Berberitze, Felsenbirne, Apfelbeere und Pappel wachsen, die den Ackerboden durch ihr Laub und die Mykorriza (symbiotische Pilze an den Feinwurzeln der Gehölze) verbessern, und uns nach einigen Jahren mit ihren Früchten versorgen. In den Gehölz-Streifen entstehen vielfältige Lebensräume für Insekten und Kleintiere. Auf dem nicht in die Landwirtschaft einbezogenen Streifen werden wir noch Blühpflanzen säen und so für weitere Bienenweiden sorgen.
Aber nicht nur die Biodiversität und die Bodenqualität soll steigen. Auch das Mikroklima auf dem Acker wird sich durch die Gehölz-Strukturen verändern: Weniger Wind, der ungebremst über den Acker streift und ihn austrocknet, bei einer gleichzeitig erhöhten Wasserspeicherkapazität.
Wenn diese mikroklimatischen Veränderungen auf allen Ackerflächen der Welt umgesetzt werden würden, wäre für das Klima viel gewonnen - Zumal Bäume auch noch natürliche CO2-Speicher sind! Agroforst stärkt sehr umfassend und nachhaltig das Immunsystem unserer Erde. Noemi Stadler-Kaulich, Agroforst-Expertin mit internationaler Erfahrung unterrichtet nächstes Jahr in mehreren Seminaren bei uns Agroforst in Theorie und Praxis.
Ein kurzes, informatives Video über die Bedeutung von Agroforst wurde vor kurzem bei YouTube veröffentlicht.
Eva Stützel
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